Kinderfotografie – Anleitung zum Lebendigsein

Welche Fotos werden von Eltern und Familienangehörigen besonders oft in Alben und Fotobüchern gesammelt, eingerahmt, auf Leinwand gebracht, archiviert? – Kinderfotos natürlich. Liebevoll wird jeder Lebensabschnitt dokumentiert, werden besondere Momente festgehalten. Und manchmal, wenn die Alben und Fotobücher durchblättert werden, bleibt der Blick auf einem gelungenen Schnappschuss, einer lustigen Situation, einem typischen Gesichtsausdruck hängen. Bei diesem Bild spüren Sie: Es ist besonders gut gelungen. Wenn Sie analysieren würden, warum das so ist, würden Sie daraus Verhaltensweisen für wundervolle Kinderfotos ableiten können.

Kommt noch etwas Technikverständnis dazu, wird Ihr nächstes Fotobuch voller spontaner, ausdrucksvoller Kinderfotos sein. Dieser Artikel zeigt Ihnen verständlich und ohne Fachkauderwelsch, wie Sie sich auf den Weg dorthin machen.

Anleitung zur Spontanität

"Das sieht gar nicht wie du selbst aus." Wenn dieser Satz fällt, hat nicht das Kind etwas falsch gemacht, sondern der Fotograf. Früher gingen Eltern zum Studiofotografen, um mal ein richtig schönes Fotos zu bekommen. Wenn der Fotograf einen Draht zu Kindern hatte, entstanden reizvolle Fotos; wenn nicht, wirkte das Ergebnis besonders steif und aus dem Leben gerissen. Warum ist das so? Weil Kinder spontan und lebendig sind.

Diese Lebendigkeit, dieses Leben im Augenblick und in den unverstellten Gefühlen macht Kinder so liebenswert. Wird Ihnen die Lebendigkeit genommen, weil sie in eine gestellte Situation gezwungen werden, ist es mit Ausdruck und Spontanität vorbei. Was heißt das für Sie als Do-it-yourself-Fotograf? Das Kind ist der Hauptakteur des Kinderfotos, nicht die Kamera! Fühlt sich Ihr Kind vom Auge der Kamera beobachtet, ist die Stimmung verdorben. Das bedeutet für Sie:

  • Lassen Sie Ihr Kind spielen, halten Sie sich im Hintergrund
  • Seien Sie ein Angler: Der Fisch beißt nur an, wenn Sie sich ruhig und unauffällig verhalten
  • Bauen Sie sich nicht in voller Erwachsenengröße vor dem Kind auf, bleiben Sie auf seiner Ebene
  • Beim Spielen ergeben sich unzählige 'einmalige' Momente. Ärgern Sie sich nicht, wenn Sie einen davon verpasst haben, freuen Sie sich auf den nächsten

Kinderfotografie

Alles eine Frage der Perspektive

Warum wirken Kinder auf vielen Fotos so zwergenmäßig? Weil der Fotograf stand. Motive, die Sie aus der Vogelperspektive aufnehmen, sehen geschrumpft und verkehrt aus - vor allen Dingen, wenn es sich um Menschen handelt. Kinderfotografen, die ihr Handwerk verstehen, verrichten es auf den Knien. Oder in der Hocke. Oder auf dem Bauch. Die Augen sind der Spiegel der Seele. Darum liegt der Fokus bei Porträtfotos auf den Augen. Kinderfotografen, verkleinert euch!

Keine Regel ohne Ausnahme: Natürlich müssen Sie als Fotograf nicht für die Dauer einer Kindheit auf dem Boden liegen. Auch die Vogel- und Froschperspektive sind reizvoll. Es kommt eben immer drauf an. Ein freundschaftliches Gerangel unter zwei Jungs oder die Kletterversuche auf dem Baumstamm wirken von unten geknipst wesentlich eindrucksvoller. Der Zwergenaufstand in der Trotzphase erhält den authentischen Schliff durch die Betrachtung aus der hohen Erwachsenenwarte.

Alles eine Frage der Einstellung

Dieser Artikel wendet sich an Amateur-Fotografen. Alle Profis dürfen gern die Kameraautomatik abschalten und mit ISO-Wert, Blende und Belichtungszeit experimentieren. Wenn Sie das komplexe Zusammenspiel dieser Komponenten und deren blitzschnelle Einstellung nicht aus dem Effeff beherrschen, sollten Sie Ihre Geschicklichkeit lieber auf die Kameraprogramme fokussieren. Dass Kinder spontan sind und spontane Fotos am schönsten, haben wir bereits festgestellt. Die einfache Kameraautomatik wird mit Zappelphilipp & Co nicht fertig. Hier ein paar Empfehlungen:

  • Jede gute Kompaktkamera besitzt eine Auswahl an situationsspezifischen Programmen. Die Sportautomatik (manche Modelle haben auch eine Kinderautomatik) arbeitet mit kurzen Verschlusszeiten, um den rennenden, springenden, fuchtelnden Nachwuchs scharf aufs Foto zu bekommen.
  • Kinder sind unberechenbar. Selbst ein ruhiges Porträt kann innerhalb einer Minute 20 verschiedene Ausdrücke annehmen. Die Serienbildfunktion Ihrer Kamera beschert Ihnen Fotoreihen, aus denen Sie später die besten Impressionen wählen.
  • Fotografie heißt: Schreiben mit Licht. Als Fotograf postieren (hocken, knien, legen) Sie sich zwischen Lichtquelle und dem Kind . Achten Sie auf gute Beleuchtung auch in Innenräumen. Auf den Blitz sollten Sie wegen der Schrecksekunde und der künstlich wirkenden Lichtstimmung verzichten. Schummrige Lichtverhältnisse gleichen Sie durch die Einstellung des ISO-Wertes aus. Je höher der ISO-Wert, desto empfindlicher der Bildsensor desto besser belichtet das Foto. Die ISO-Wert-Erhöhung hat bei einfachen und Smartphone-Kameras allerdings ihre Tücken: Die kleinen Bildsensoren sind überfordert und produzieren bei hohen ISO-Werten pixelige Fotos.

Die Grenzen des Smartphones

Kinderfotografie ist Einstellungssache. Hier kommen auch Oberklassen-Smartphones an ihre Grenzen. Schlechtere Lichtverhältnisse lassen sich bei ihnen nicht durch ISO-Wert-Erhöhung ausgleichen, weil die Aufnahmen dann unscharf werden. Ebenfalls schwierig sind die schnellen Bewegungsabläufe von Spielsituationen. Hier produziert das Smartphone Doppellinien und Verwacklungen. Für den Alltag mögen die Smartphone-Kameras genügen. Wenn Sie mehr Anspruch in Ihre Kinderfotografie bringen möchten, sollten Sie über die Anschaffung einer guten Kompakt-, Brigde- oder Spiegelreflexkamera nachdenken.

Die Präsentation

Sie beherrschen die Kunst der Kinderfotografie immer besser. Auch Ihre Kinder haben sich daran gewöhnt, dass Mama oder Papa so oft dieses Gerät vor die Augen halten. Es sind viele spontane, lebendige und einmalige Fotos entstanden. Und die sollen nicht auf der Festplatte Ihres PCs versauern. Ihre Kinder haben das Anrecht auf schön präsentierte Ergebnisse. In analoger Zeit ließ man die Bilder beim Fotografen entwickeln. Als das digitale Zeitalter anbrach, wurden sie auf Fotopapier gedruckt und in Alben geklebt. Heute gebietet der Fotograf über ausdrucksstarke Trägermedien. Da herrscht manchmal die Qual der Wahl, auf welchem Material der Lieblingsfoto landen soll. Wir geben einen Überblick:

  • Papier: Immer noch ein Lieblingsmedium in der Fotografie. Wenn Sie einen eigenen Drucker haben, ist es ein großer Spaß, die Bilder zusammen mit Ihren Kindern auszudrucken. Kleben Sie die Papierfotos in ein hübsches Album oder gestalten Sie gemeinsam eine Collage. Oder nehmen Sie Farbe, Pinsel und Stift in die Hand und erlauben den Kleinen, Fotos zu 'bearbeiten' Besonders schöne Aufnahmen kommen mit einem Passepartout versehen in einen schönen Bilderrahmen.
  • Fotokalender: In einen Blanko-Kalender kleben Sie Ihre Papierfotos ein. Oder Sie lassen den Kalender von einem professionellen Dienstleister drucken.
  • Fotobuch: Ein tolles Erinnerungsgeschenk in professioneller Präsentation.
  • Fotoposter: Eine gute Kamera vorausgesetzt, lassen sich Fotos auf alle gängigen Posterformate vergrößern.
  • Alu-Dibond und Acrylglas: Diese Materialien sollten Sie Ihren Lieblingsfotos vorbehalten. Sie erzielen mit Ihnen brillante Ergebnisse in moderner Optik.
  • Leinwand: Dieses Material bringt Kinderfotos auf künstlerische Weise zur Geltung. Sie haben die Wahl unter verschiedenen Rahmenstärken und vielen Formaten. Die körnige Gewebestruktur lässt die Fotos wie gemalt wirken, und die Farben und Schattierungen werden brillant und reflexionsfrei wiedergegeben. Kinderfotos auf Leinwand können im Panoramaformat bis zu einer Größe von 300 mal 100 Zentimetern gedruckt werden.

Fazit

Geduld. Spontanität. Ein bisschen Technik. Eine gute Kamera. Das sind die Zutaten, aus denen unvergessliche Kinderfotos entstehen. Seien Sie ebenso verspielt wie Kinder, halten Sie sich bereit, ungewohnte Perspektiven einzunehmen. Und vergessen Sie nicht, die fertigen Fotos Ihren Kindern zu präsentieren - auf Papier, eingerahmt oder auf hochwertigem Material wie Acrylglas oder Leinwand.

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