Photoshop: lernen und verstehen

Der Umgang mit einer Bildbearbeitungssoftware ist heute eine Selbstverständlichkeit, egal ob professioneller Dienstleister oder Hobbyfotograf. Zusammen mit den zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten moderner DSLR-Kameras sorgen Anwendungen wie Photoshop für einen immensen Einfluss auf die sichtbaren Bildinformationen. Selbst Unternehmen, die vordergründig keinen Bezug zu Grafiken und Bildern haben, verwenden die Software. Mit Schulungen und Kursen lernen die Mitarbeiter, das mächtige Tool zu beherrschen. Einen kleinen Ausblick gibt es an dieser Stelle.

Wer noch nie mit Photoshop gearbeitet hat, fragt sich vermutlich, wie man sich am besten einer Anwendung mit einer solch riesigen Funktionsfülle annähern sollte. Womit soll man beginnen? Was zuerst lernen? Für diejenigen, denen das autodidaktische Lernen nicht wirklich liegt, gibt es Kurse. Exemplarisch kann an dieser Stelle Medienreich genannt werden: Der nachfolgende Link führt unsere Leser direkt zur Photoshop Übersicht dieses Anbieters. Dort findet man auch einen Kurs, in dem den Teilnehmern Photoshop im Verbund mit InDesign nähergebracht wird. Das macht Sinn, da pixel- und vektorbasierte Programme heute oft im Verbund Anwendung finden.

Für (Hobby-)Fotografen spielen Anwendungen wie Illustrator und InDesign allerdings eine untergeordnete Rolle. Zu den ersten Schritten in Photoshop gehört neben den grundlegenden Werkzeugen und einfachen Bildbearbeitungen vor allem der Umgang mit Ebenenmasken und Hierarchien. Zu den grundlegenden und universell anwendbaren Kenntnissen zählen außerdem die Unterscheidung der Farbprofile und Formate. Um den Einstieg für unsere Leser ein wenig einfacher zu gestalten, geben wir an dieser Stelle einige Anfängertipps und erklären, wie man auch als Laie seine Bilder mit Photoshop verbessern kann.

Erste Schritte in Photoshop – der Arbeitsbereich

Bevor wir uns mit den Funktionen und Werkzeugen beschäftigen, mit denen Fotografien professionell bearbeitet werden können, wollen wir denjenigen unter unseren Lesern, die das Programm noch nie verwendet haben, eine Orientierungshilfe bieten. Das Interface beziehungsweise die Arbeitsoberfläche ist bei Photoshop nämlich individualisierbar. Üblicherweise befindet sich die Werkzeugleiste entweder in der zweireihigen oder der vertikal gestreckten Anmutung auf der linken Seite. Rechts von der Arbeitsfläche befinden sich die Fenster, die der Arbeitende am häufigsten verwendet. Niemand verzichtet dabei auf das Fenster, in dem die einzelnen Ebenen angezeigt und bearbeitet werden können.

Die zur Auswahl stehenden Fenster (darunter beispielsweise das Histogramm, das Protokollfenster, in dem man bestimmte Arbeitsschritte ansteuern kann, oder die Farbpalette) findet man in der oberen Leiste unter dem Reiter Fenster beziehungsweise Window. Hat man sich seine eigene Photoshop-Arbeitsfläche eingerichtet, kann man selbige (ebenfalls im Fenster-Menü) ganz einfach abspeichern. Das macht vor allem dann Sinn, wenn mehrere Personen einen Rechner und dieselbe Photoshop-Version verwenden.

Die wichtigsten Werkzeuge und Ebenenfunktionen

Für die nachträgliche, digitale Bearbeitung eines Bildes sind folgende Werkzeuge besonders wichtig: Mit dem Pfeil kann man Objekte wie die Bildebene mit gedrückter linker Maustaste auf der Arbeitsfläche anwählen und beliebig verschieben. Das Tastenkürzel dafür ist „v“ – allerdings muss dann auch die richtige Ebene im Ebenen-Fenster (rechte Seite) angewählt sein. Mit der Tastenkombination „Strg + t“ kann man die Ebene zudem skalieren. Soll das Seitenverhältnis dabei beibehalten werden, hält man die Shift-Taste gedrückt.

Mit dem rautenförmigen Freistellen-Werkzeug lässt sich das Bild ganz einfach auf den gewünschten Bereich zuschneiden. Sollten sich auf dem Bild Elemente befinden, die man gerne entfernen möchte (vielleicht Staubpartikel oder Passanten im Hintergrund), kann man zum Beispiel mit dem Stempelwerkzeug und gedrückter Alt-Taste einen Quellbereich festlegen und ihn mit möglichst weichen Kanten über den störenden Bereich stempeln. Einen ähnlichen Lösungsansatz bietet das Ausbessern-Werkzeug, das sich im Kontext-Menü des Bereichsreparatur-Pinsel-Werkzeugs (das Pflaster-Icon in der Werkzeugleiste) verbirgt. Damit wird ein passender Bereich manuell ausgeschnitten und über den auszubessernden Bereich abgelegt. Im selben Kontext-Menü gibt es ferner ein Tool, mit dem man roten Augen auf Fotografien zu Leibe rücken kann.

Eine besondere Herausforderung an den Anwender stellt das Freistellen eines Bildbereiches dar. Das lässt sich auf ganz unterschiedliche Arten bewerkstelligen. Festlegen und ausschneiden kann man einen Bereich beispielsweise mit dem (wahlweise magnetischen) Lassowerkzeug. Ein einheitlicher Farbbereich lässt sich mit dem Zauberstab auswählen – das ist allerdings in den meisten Fällen eine eher unsaubere Lösung. Eine Farbe stellt man besser frei, indem man in der Menüleiste zunächst „Auswahl“ und dann „Farbbereich“ anwählt. In dem nun erscheinenden Fenster finden sich Einstellungen, mit denen sich die Auswahl merklich verbessert beziehungsweise steuern lässt.

Eine andere Möglichkeit ist das Maskieren. Dafür wählt man einfach die Bildebene an und fügt ihr über das Masken-Icon (in der Leiste unter den Ebenen) eine Ebenmaske hinzu. Wählt man diese nun an, lassen sich mit dem Pinsel und schwarzer Farbe Bildbereiche transparent machen. Mithilfe weißer Farbe kommen die transparenten Bereiche wieder zum Vorschein – die Bildinformationen bleiben also erhalten und werden nicht permanent ausradiert. Profis suchen sich in den Farbkanälen die Ebene mit dem stärksten Kontrast, kopieren sie, verstärken den Kontrast, bis die zu trennenden Bereiche vollständig weiß und schwarz sind, und setzen das Ergebnis dann als Alpha-Maske ein, um zum Beispiel ein Gebäude vor blauem Himmel oder eine Person vor einer Wand schnell und vergleichsweise sauber freizustellen.

Wie eine einfache Maskierung funktioniert, sollte damit eigentlich klar sein. Für den Fotografen sind außerdem die Einstellungsebenen eines der gängigsten Hilfsmittel in der Bildbearbeitung. Man findet sie im Ebenenfester hinter dem kreisförmigen Icon zwischen der Maske und dem Ordnersymbol. Klickt man hier zum Beispiel auf „Tonwertkorrektur“, „Gradationskurven“ oder „Helligkeit/Kontrast“, erscheint das Anpassungswerkzeug in der Ebenenhierarchie. Steht diese Einstellungsebene ganz oben, also über allen Ebenen, wird sie auch auf alle angewandt. Klickt man mit gedrückter Alt-Taste auf den Bereich zwischen einer Einstellungsebene und der Ebene darunter, beschränken sich die vorgenommenen Modifikationen lediglich auf die eine Ebene. Im Übrigen kann man Einstellungsebenen auch maskieren und auf diese Weise bestimmte Bildbereiche selektieren, die einer Anpassung bedürfen.

Fällt eine Anpassung einmal etwas zu stark aus, lässt sich die Sichtbarkeit von Tonwertkorrektur und Co. mit dem Regler für die Deckkraft (rechts über den Ebenen) einstellen. Mit diesen ersten Funktionen kann der Fotograf schon eine ganze Menge ausrichten. Denjenigen, die gerne schnell arbeiten, ohne viel herumzuklicken, sei diese Liste mit Shortcuts/Tastenkürzeln empfohlen. Aus dem Lernen kommt man bei Photoshop übrigens nie wirklich heraus, da mit jeder Version immer neue Funktionen hinzukommen. Die grundlegenden Werkzeuge und Funktionen bleiben dabei allerdings bei jeder Version erhalten. Anfängern und Anwender, die lediglich besagte Grundfunktionen nutzen möchte, finden im World Wide Web sogar eine ältere, kostenlose Version des Programms.

Photoshops Funktionsumfang wächst weiter

Obwohl für die professionelle Anwendung vorgesehen, wird Photoshop im Jahr 2015 von jedermann verwendet. In der Version CS2 ist das weltweit bekannteste Bildbearbeitungsprogramm sogar kostenfrei zu haben – und auf Videoplattformen gibt es mehr Tutorials als Sand am Meer. Einfache Verbesserungen am Bild, eine Korrektur der Tonwerte, die Anpassung der Gradationskurven, die nachträgliche Einstellung der Schärfe, Veränderungen in der Sättigung und das Freistellen bestimmter Bildelemente sind schnell erlernt. Doch damit kratzt man allenfalls an der Oberfläche dieses Ozeans an Anwendungsmöglichkeiten.

Generell wird Photoshop als eines der funktionsreichsten Bildbearbeitungsprogramme der Welt angesehen. Und mit jeder Versionsnummer kommen neue Funktionen hinzu. Seit einigen Jahren ist auch die Erstellung und Bearbeitung von einfachen dreidimensionalen Elementen in Photoshop möglich. Natürlich nicht in dem Umfang einer 3D-Software wie Softimage, Maya, Cinema 4D, Blender oder 3ds Max, doch für kleine 3D-Arbeiten ist die Funktion durchaus zu gebrauchen. Neue Verwacklungsfilter und eine Live-Vorschau sind seit der 2013 veröffentlichten CC-Version (Creative Cloud) enthalten. Da die Anwendung nun Cloud-basiert ist, kann man seine persönlichen Einstellungen überall nutzen.

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