Beugungsunschärfe

Es gibt Situationen, da möchte man gerne das gesamte Bild scharf haben. Häufig ist dieses bei Landschaftsaufnahmen erwünscht, aber auch bei Makros. Üblicherweise wird empfohlen, für eine größere Tiefenschärfe die Blende zu schließen, also eine hohe Blendenzahl zu wählen. Doch auch die Sache hat einen Pferdefuß.

Wann wird ein Bild am schärfsten?

Man könnte meinen, je weiter man abblendet, desto schärfer wird das Bild. Dem ist leider nicht so. Grund hierfür ist die so genannte Beugungsunschärfe. Bevor das Licht durch das Objektiv auf den Sensor trifft, muss es durch die Blendenöffnung. Je kleiner diese ist, desto weniger Möglichkeiten hat das Licht, sich geradlinig auszubreiten. Das Bild wirkt dadurch matschig, feine Details verschwimmen.

Über die Zusammenhänge zwischen Bildschärfe, Schärfentiefe und Abbildungsfehler des Objektivs muss man folgendes wissen:

• Bei offener Blende (niedrige Blendenzahl, etwa 2.0 oder 2.8) ist die Schärfentiefe gering, es wird nur ein sehr kleiner Teil des Bildes scharf abgebildet. Die Beugungsunschärfe ist gering. Leider sind bei offener Blende bei fast allen Objektiven auch die Abbildungsfehler (z.B. Verzeichnung, Vignettierung, chromatische Abberationen) am größten.
• Bei weiter geschlossener Blende (höhere Blendenzahl, beispielsweise 16 oder 22) ist die Schärfentiefe hoch, es werden also große Teile des Bildes scharf abgebildet. Eventuelle Abbildungsfehler des Objektivs verringern sich. Dafür ist aber die Beugungsunschärfe höher. Somit leidet die Gesamtschärfe des Bildes, je weiter man abblendet.

Die optimale Blende

Was ist nun die optimale Blende, mit der man fotografieren sollte? Wie so oft läßt sich das nicht pauschal sagen. Jede Blende ist letztlich ein Kompromiss aus Tiefenschärfe und Beugungsunschärfe. Ein guter Kompromiss sind Blendenzahlen im Bereich von 8 bis 11, wo man bereits eine verhältnismäßig gute Tiefenschärfe erzielt, die Beugungsunschärfe aber noch relativ gering ist.

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