Zoomobjektive vs. Festbrennweiten

Einer der großen Vorteile von (digitalen) Spiegelreflexkameras ist die Möglichkeit, verschiedene Objektive zu verwenden. Was man als Einsteiger häufig als lästig und unsinnig empfindet, kehrt sich im laufe der Zeit mehr und mehr ins Gegenteil um, insbesondere wenn man steigende Erwartungen an sich selbst und die Bildqualität entwickelt.

Meine Erfahrungen

Ich habe mich selbst in letzter Zeit immer öfter dabei beobachtet, wie ich meine Zoom-Objektive zu hause gelassen und stattdessen mit zwei oder drei Festbrennweiten aus dem Haus gegangen bin. Grund genug für mich, diesem Thema einen eigenen Artikel zu widmen.

Vorteile von Zoomobjektiven

Der große Vorteil von Zoomobjektiven liegt eindeutig in der Bequemlichkeit. Wenn der Bildausschnitt nicht paßt, wird er mittels Zoomring passend gemacht. Außerdem erspart es den Kauf verschiedener Festbrennweiten, was durchaus ins Geld geht und das Gewicht der Fotoausrüstung stetig erhöht. Bei bewegten Motiven, z.B. in der Sportfotografie, ist man mit einem leistungsstarken Zoomobjektiv ebenfalls besser bedient, da man schnell auf veränderte Situationen im Bildausschnitt zoomen kann.

Vorteile von Festbrennweiten

Was ich zu meinen Fotoanfängen als Nachteil empfunden hatte, sehe ich heute als großen Vorteil. Mit einer Festbrennweite macht man sich mehr Gedanken bei der Bildgestaltung. Ist man zu weit von Motiv weg, geht man näher heran (und umgekehrt) und dreht nicht so lange am Zoomring bis es (zufällig) paßt. Festbrennweiten haben meistens eine deutlich höhere Lichtstärke als Zoomobjektive, was Fotos bei weniger Licht ermöglicht. Außerdem kann man bei offener Blende schön mit der Tiefenschärfe (Schärfentiefe) spielen, also den Fokus bewußt auf einen bestimmten Teil des Bildes legen und den Rest schön unscharf verschwimmen lassen. Gerade bei Portraits und Makros erzielt man so eine tolle Bildwirkung. Last but not least ist die optische Abbildungsleistung (Bildqualität) einer Festbrennweite höher als die eines Zoomobjektivs, was in erster Linie daran liegt, das bei einer Festbrennweite keine beweglichen Teile (für den Zoom) vorhanden sind.

Fazit

Sowohl Zoomobjektive als auch Festbrennweiten haben ihre Daseinsberechtigung. Was nützt es, wenn in schnellen Situationen der Bildausschnitt nicht blitzschnell eingezoomt werden kann? Da nützt einem auch die höhere Schärfe nichts. Und wenn man ein absolut scharfes Produktfoto benötigt, kann man das Stativ meistens auch so platzieren, dass man mit der vorgegebenen Brennweite das Bild nach seinen Wünschen gestalten kann. Je nach Flexibilität und Qualitätsanspruch wird man also entweder zu den Zooms oder den FBW greifen, wobei letztere die bestmögliche Bildschärfe liefern können.

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6 Kommentare
foto-tipps.com am 03.05.13 um 12:00 Uhr
Die beiden Begriffe Tiefenschärfe und Schärfentiefe werden im Sprachgebrauch synonym verwendet. Gemeint ist im fachlich korrekten Sinne die Schärfentiefe, was eigentlich durch den umliegenden Text auch klar werden sollte. Bei Festbrennweiten entfällt, im Gegensatz zu Zoomobjektiven, der bewegliche Teil für den Zoom. Dass für das Scharfstellen ebenfalls eine mechanische Bewegung im Objektiv erforderlich ist, stimmt natürlich.
sven am 02.05.13 um 22:04 Uhr
Leider enthält der Artikel sehr wenig Fachkenntnis. Tiefenschärfe soll was sein ? - also wie scharf ist die Tiefe ? Was gemeint war ist, die Schärfentiefe ! Wenn eine FB keine beweglichen Teile hat, wie wird dann scharf gestellt ?
Hans am 24.01.13 um 17:16 Uhr
Objektive mit Festbrennweiten haben fast immer eine recht große Blendenöffnung, wobei in allen Tests empfohlen wird, abzublenden, um eine bessere Randschärfe zu erreichen. In den meisten Fällen ist auch die Tiefenschärfe bei offener Blende nicht ausreichend. Ich fotografiere z. B. häufig Schmetterlinge und erreiche bei offener Blende nicht die notwendige Schärfe für alle Teile des Schmetterlings. Ein Objektiv mit Brennweite 180 und z.B. Blende 8.0 wäre leichter, billiger und viel viele Anwendungen interessanter als ein vergleichbares Objektiv mit größerer Blendenöffnung.
Timmy am 04.01.13 um 15:22 Uhr
Hallo! 35mm f1.4 50mm f1.4 und 85mm f1.8 sind zusammen immer noch leichter als ein 70-200 2.8ISII Zoom-Monster! Mfg
Volker am 21.04.12 um 10:37 Uhr
Hallo Martin, der Vorteil des geringeren Gewichts stimmt meiner Ansicht nach nur bedingt. Zum einen sind FB - je nach Brennweite - auch ganz schön groß und schwer, zum anderen benötigt du, um einen mittleren Brennweitenbereich von beispielsweise 24-70 abzudecken, auch mind. 3 Festbrennweiten, die du zum einen alle erst mal haben mußt und zum anderen im Gepäck zu verstauen sind. In der Summe ist der Gewichtsvorteil vermutlich mehr als dahin.
Martin am 20.04.12 um 17:36 Uhr
Es gibt noch einen wichtigen Vorteil bei Festbrennweitenobjektiven - sie sind viel leichter als die Zoom-Objekte und können somit problem mitgenommen werden.

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